Arbeitsalltag: Unangenehme Dinge im Büro ansprechen
Fettnäpfchen vermeiden: So sagen Sie es dem Kollegen
Im Büroalltag gibt es immer wieder Situationen, vor denen man sich am liebsten drücken möchte. Schön wäre das sprichwörtliche Loch im Boden, in dem man dann still und heimlich versinken kann, anstatt Unangenehmes zur Sprache zu bringen. Schweigen oder Ignorieren ist leider nicht immer die beste Wahl, da sich die meisten Dinge doch nicht von alleine klären. Was kann man also tun, wenn der Kollege wirklich unangenehm riecht oder der Chef mittags aus der Kantine kommt und sich unschön bekleckert hat? Wie kann man unangenehme Dinge geschickt thematisieren, ohne dabei in Misskredit zu geraten.
Den Kollegen auf die Körperhygiene ansprechen
Mit einem Kollegen korrekt umzugehen, der die Körperhygiene nicht so genau nimmt oder selbst nicht bemerkt, dass er unangenehm riecht, ist keine leichte Sache. Schulkinder handeln in solchen Situationen direkt und sehr rigoros. Ein einfaches „Du stinkst“, gehört noch zu den harmlosen Äußerungen. Zum Glück geht es im Büro ein wenig taktvoller zu. Nur wie soll man dem Kollegen klarmachen, dass einem sein Schweiß- beziehungsweise Mundgeruch buchstäblich den Atem raubt? Soll man derartig unangenehme Dinge, die für den anderen überaus peinlich sein können, überhaupt ansprechen? Die Antwort lautet: „Ja“, egal wie unangenehm das für alle Beteiligten auch ist.
Wer etwas subtiler vorgehen möchte, anstatt diskret mit dem Zaunpfahl zu winken, kann als Vorbild fungieren und sich in den Büropausen dezent frisch machen, nach dem Mittagessen die Zähne putzen und zwischendurch ein Deo benutzen. Schon ein wenig dreister: Im Smalltalk vom Lieblingsdeo oder dem neuen Parfüm schwärmen oder die dubiosen Hygienegewohnheiten aus anderen Epochen zur Sprache bringen, damit der Betroffene das Gesagte auf sich bezieht. Diese menschliche Eigenart - dass man vieles auf sich selbst reflektiert - kann man sich auch noch anders zunutze machen. Spricht beziehungsweise lästert man im Beisein des Betroffenen über einen anderen Kollegen, der ähnliche Hygieneprobleme hat wie derjenige, den man am liebsten darauf ansprechen würde, dann kann man ganz offen kritisieren. Der andere muss dabei nicht direkt angesprochen werden, bezieht die Situation aber womöglich auf sich und denkt über Veränderungen nach, damit er nicht selbst irgendwann zum Gesprächsthema wird. Allerdings sind viele selbst dann noch blind gegenüber ihren eigenen Fehlern und brauchen eine klare, aber freundliche Ansage.
Hilft alles nicht, bleibt nur das direkte Gespräch. Und das fällt - Experten zufolge - weniger schlimm aus als erwartet. Wer gleich zu Gesprächsbeginn deutlich macht, wie unangenehm ihm die Sache ist, nimmt der Situation den Sprengstoff. Zugleich ist der betroffene Kollege oft dankbar, dass man ihn auf das aufmerksam macht, was ihm selbst offensichtlich nicht aufgefallen ist. Schließlich nimmt man den anderen auch so aus der Schusslinie des Kollegengespötts.
Flecken und anderen Peinlichkeiten geschickt ansprechen
Der Fleck auf der Bluse, ein offener Hosenschlitz oder die Reste vom Mittagessen, die dummerweise noch immer zwischen den Zähnen hängen - es gibt so einiges, was nicht nur dem peinlich ist, der damit herumläuft, sondern auch dem, der es entdeckt. Dabei stellt sich zwangsläufig die Frage: Wie sollte man am besten reagieren? Den Kollegen ganz direkt auf das Malheur aufmerksam machen und ihn so vermeintlich bloßstellen? Oder schweigen und riskieren, dass sich der Kollege weiterhin zum Gespött der anderen macht?
Stil-Trainer und Knigge-Kundige empfehlen in solchen Fällen, den Betroffenen dezent und unter vier Augen (!) auf das Missgeschick aufmerksam zu machen. Das gilt auch und gerade dann, wenn es sich um einen Ranghöheren oder gar den Chef handelt. Man sollte auch keine Angst davor haben, dass man sich damit unbeliebt macht, wenn man derartige Dinge kurz, aber direkt thematisiert. Denn wer möchte schon gerne den restlichen Arbeitstag irgendeine unbemerkten Peinlichkeit zur Schau stellen? Dem kurzen Moment der Peinlichkeit folgt unter Garantie die Dankbarkeit darüber, dass man sich nicht länger der Lächerlichkeit unter den Kollegen preisgeben muss.
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