Gänseblümchen und seine Wirkung

Gänseblümchen (Bellis perennis) – stärkt Körper und Seele

Gänseblümchen (Bellis perennis) Für die Liebhaber englischen Rasens ist das Gänseblümchen wohl nichts anderes als schnödes Unkraut, obwohl der Korbblütler in vergangenen Epochen als heilig galt und für Reinheit sowie die Unschuld stand. Für alle andere ist das Gänseblümchen aufgrund der fröhlichen Erscheinung immer noch ein Garant für gute Laune. Was aber vielleicht die wenigsten wissen, in der Volksmedizin ist das Gänseblümchen sogar eine höchst wertvolle Heilpflanze mit gesundheitlicher Wirkung. Von der kleinen und unscheinbaren Pflanze, die es in sich hat, profitieren sowohl Körper als auch Seele. Ihre heilende Wirkung wurde bereits von Kräuterkundlern und Heilkundigen wie Nicolas Culpeper oder Pfarrer Künzle sehr geschätzt.

Das Gänseblümchen und der Volksmund

Gänseblümchen zaubern ein Lächeln ins Gesicht und so ist es kein Wunder, dass die Pflanze mit vielen Beinamen bedacht wird, die positive Assoziationen wecken. Die Rede ist von Maßliebchen und Tausendschön, Sonnenauge oder Mutterblümchen. Und tatsächlich steht das Blümchen, wie der Name schon sagt, auch bei Gänsen hoch im Kurs, die es zum Fressen gern haben. Seinem botanischen Namen macht das Gänseblümchen ebenfalls alle Ehre, denn das von „bellus“ abgeleitete „bellis“ steht für hübsch und niedlich und „perennis“ deutet an, dass es sich um ein ganzjährig ausdauerndes Gewächs handelt. Zudem ist das Gänseblümchen ein zuverlässiger Frühlingsbote, denn es beginnt erst dann zu sprießen, wenn die Frühlingsgöttin über das Gras wandelte – so heißt es zumindest. Ein Gänseblümchen macht allerdings noch keinen Frühling, hierzu sind sieben nötig, so weiß es der englische Volksmund.

Und wer im Gänseblümchen zu lesen weiß, kann sogar das Wetter vorhersagen, weswegen die Pflanze bisweilen auch Wetterblume genannt wird. Das Gänseblümchen ist nämlich eine wahre Sonnenliebhaberin, die ihre Blüte grundsätzlich nur an sonnigen Tagen öffnet oder sie schließt, wenn Regen droht.

Zugeschriebene Wirkung des Gänseblümchens laut Naturheilkunde

Für die medizinische Verwendung interessant sind die Blüten. Sie enthalten unter anderem ätherische Öle, Bitter- und Gerbstoffe, Flavonoide, Inulin, Saponine, Schleimstoffe, Mineralstoffe und Vitamine sowie verschiedene weitere Heil- und Wirkstoffe.

Die Heilwirkungen, die dem Gänseblümchen vor allem in der Volksmedizin zugeschrieben werden, sind je nach Anwendungsart:

  • Äußerlich angewandt: abschwellend, entzündungshemmend, keimwidrig, wundheilend
  • Innerlich angewandt: bindegewebsstärkend, blutreinigend, entzündungshemmend, entkrampfend, schleimlösend, stoffwechselanregend, verdauungsregulierend

Die Naturheilkunde verwendet das Gänseblümchen zur Anregung des Stoffwechsels und behandelt damit Verstopfung, Rheuma, Blasenleiden oder Erkrankungen der Leber und Niere. In der alternativen Medizin gilt das Gänseblümchen seit jeher als Wundheilerin, die bei Prellungen, Quetschungen, Stoßverletzungen oder Wunden gute Dienste leisten kann, sei es in Form einfacher Aufgüsse, als Brei oder in Salbenform. Auch Schmerz und Juckreiz von Insektenstichen lassen sich mit der Bellis perennis lindern.

Festsitzende Infekte der oberen Luftwege sprechen ebenfalls gut auf das Gänseblümchen an. Das Gänseblümchen wird demanch als schleimlösendes Mittel bei Asthma bronchiale oder Halsschmerzen und Husten eingesetzt. Die in der Pflanze enthaltenen Saponine wirken nicht nur entzündungshemmend, sondern lösen auch festsitzenden Schleim und fördern den Auswurf. Zudem bieten sich kurmäßige Anwendungen mit dem Gänseblümchen an, da die Pflanze stoffwechselanregend wirkt und in der Lage sein soll, Schlacken und Giftstoffe aus dem Körper zu leiten.

Wirkung des Gänseblümchen laut TCM

In der Traditionellen Chinesischen Medizin gilt das Gänseblümchen als kühlendes und trocknendes wirkendes Tonikum, welches auf die vor allem auf die Organe Leber, Gallenblase und Lunge wirkt. Damit eignet sich das Gänseblümchen, um Verspannungen und seelische Verletzungen zu beseitigen, insofern diese mit dem Leberfunktionskreis in Zusammenhang stehen. Hierbei kommt auch die blutreinigende Wirkung des Gänseblümchens zum Einsatz, die auch die westliche Naturheilkunde erkannt hat. Dementsprechend können mit dem Gänseblümchen bestimmte Hautkrankheiten wie Ekzeme oder seelische Hautprobleme behandelt werden.

Allgemein schreibt die TCM dem Gänseblümchen folgende Wirkung zu:

  • entzündungshemmend
  • Leber entfiftend
  • blutreinigend
  • hilfreich bei Fieber und grippalen Infekten
  • wundheilend
  • regt den Stoffwechsel an
  • hilft bei Muskelkater, Gliederschmerzen und Verstauchungen

Gänseblümchen in der Frauenheilkunde

In der Frauenheilkunde ist das Gänseblümchen ebenfalls ein gern gesehener Gast und hier zählt die Pflanze zu denen, die die Gebärmutter stärken können, weswegen sie auch als „Arnika der Gebärmutter“ bezeichnet wird. Vor allem nach Geburten, wenn es darum geht, die Rückbildung zu unterstützen und die Beckenorgane zu stärken, ist das Gänseblümchen eine gute Wahl.

Das Gänseblümchen in der Homöopathie

Und zu guter Letzt wird das Gänseblümchen auch in der Homöopathie eingesetzt und zuweilen als „kleine Arnika“ bezeichnet, was Ableitungen auf die Anwendungsgebiete zulässt. Ganzheitlich orientierte Heilkundige sagen der Pflanze außerdem nach, dass sie auch die Seele aufzurichten und zu stärken vermag. Zudem bewirkt die Bellis perennis auf emotionaler Ebene das, was sie auch bei festsitzenden Verschleimungen schafft: Sie bringt Festsitzendes zum Fließen. Wer also das Gefühl hat, ein wenig entscheidungsschwach zu sein und in einer unbefriedigenden Situation zu verharren, kann es mit der unten erwähnten Teekur versuchen, von der buchstäblich Körper und Geist profitieren.

Die Homöopathie verwendet das Gänseblümchen (Bellis perennis) als homöopathisches Arzneimittel bei Gereiztheit, Schlaflosigkeit, Unruhe sowie Müdigkeit und Abgeschlagenheit (vor allem morgens)

Verwendung und Anwendung des Gänseblümchens

Empfehlenswert ist eine vierwöchige Teekur zur Entschlackung, während derer 2-3 Tassen einfacher Teeaufguss täglich getrunken werden. Gänseblümchen kann man im Handel als getrockneten Tee (getrocknete Gänseblümchenblüten) kaufen oder - insofern man sich auskennt - auch selbst ernten.

Die homöopathische Präparate sind dann als sogenannte Urtinktur erhältlich.

Anbau und Ernte von Gänseblümchen

Gänseblümchen gedeihen überall dort, wo der Gärtner es zulässt. Außerdem zeigen sie sich ausgesprochen robust und sogar frostempfindlich. Geerntet werden kann demzufolge ganzjährig, der optimale Wirkstoffgehalt ist allerdings von Frühling bis Spätsommer.

Gänseblümchen in der Küche

Die Blüten der Gänseblümchen sind nicht nur auf der Wiese ein netter Farbtupfer, sondern auch in der Küche. Früher galten sie als leckeres Wildgemüse, heute sind sie Blickpunkt in sommerlichen Cocktails oder verleihen Salaten das gewisse optische Etwas. Auch Süßspeisen und Desserts können gut mit frischen Gänseblümchenblüten verziert werden. Und wer einen besonderen Hingucker für sommerliche Drinks benötigt, bereitet einfach selbst Eiswürfel zu, in die 1-2 Gänseblümchenblüten eingefroren werden.

Gefahrenhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Insofern eine Allergie gegen Korbblütler besteht, sollte auf die Anwendung des Gänseblümchens verzichtet werden. Zu dieser Familie gehören beispielsweise auch die Kamille oder die Ringelblume.

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