Tipps zum Netzwerken im Beruf

Netzwerken - Die angenehme Art, sich ins Gespräch zu bringen

Netzwerken in der Beruf- und Geschäftswelt Wer nicht im Schattendasein des stillen Kämmerleins unbemerkt vor sich hinarbeiten möchte, kommt nicht umhin, das soziale Gefüge zu ölen. Ein tragfähiges und funktionierendes Netzwerk ist eben jenes Vitamin B, welches einem genau den Informationsvorsprung bietet, der einen an den Kollegen und Konkurrenten vorbeiziehen lässt. Oder der dazu beiträgt, dass man von spannenden Projekten zuerst erfährt. Doch wie knüpft man Kontakte im Berufsleben, ohne dass es aufdringlich wirkt? Und was bedeutet „Netzwerken“ in diesem Zusammenhang überhaupt? Worum es beim sogenannten Networking geht und welche Tipps das Kontakteknüpfen und -halten ermöglichen, lesen Sie im Folgenden.

Netzwerken zum beiderseitigen Vorteil

Beim Netzwerken handelt es sich in letzter Konsequenz um ein wechselseitiges Geben und Nehmen. Niemand ist gut damit beraten, bei jeder Handlung nur an seinen eigenen Vorteil zu denken. Sie sollten sich also niemals zuerst fragen: „Was springt dabei für mich raus?“.

Wer erfolgreich Kontakte knüpfen will und Wert auf ein dauerhaft tragfähiges Netzwerk legt, sei an die Herangehensweise von Landwirten erinnert. Zuerst muss das Feld [der zwischenmenschlichen Beziehungen] beackert werden, anschließend kann die Saat [in Gestalt uneigennütziger Taten/Hilfeleistungen] eingepflanzt werden. Und bevor es ans ernten [also die eigenen Vorteile] geht, muss das Feld sorgsam gehegt und gepflegt werden. Ohne in Vorleistung zu gehen, funktioniert es meistens nicht. Zumindest sind Geschäftsbeziehungen ohne diese Voraussetzung nur selten von Dauer.

Das eigene Netzwerk ständig erweitern

Die Mischung der Kontakte, die man zu seinem Netzwerk zählen möchte, ist im Idealfall abwechslungsreich. Wahl- und zielloses Netzwerken ist damit allerdings nicht gemeint, obwohl man nie wissen kann, inwiefern ein Kontakt dennoch nützlich ist. Es kann fatal sein, wenn man dem netten Pförtner oder der stillen Kollegin, die einen beruflich anscheinend überhaupt nicht weiterbringen, unbeachtet lässt. Ganz davon abgesehen, dass es von gutem Benehmen zeugt, sollte man Höflichkeit und Hilfsbereitschaft nie unterschätzen. Schließlich können alle Menschen irgendwann von Nutzen sein. Vielleicht braucht man die unscheinbare Kollegin noch, da sie zumindest selbst einflussreiche Leute kennt.

Dennoch ist kaum jemand in der Lage, ein gigantisches Netzwerk an Kontakten zu pflegen, sodass beruflich relevante Kontakte im eigenen Interesse vorrangig behandelt werden sollten. Man sollte allerdings die Scheuklappen ablegen, wenn man auf der Suche nach geeigneten Netzwerkpartnern ist.

Wo kann man Kontakte knüpfen?

Spannende Kontakte lassen sich natürlich zunächst im Büro und im direkten Arbeitsumfeld knüpfen. Wenig überraschend: Wer die Mittagspause lieber alleine am Schreibtisch verbringt, anstatt mit den Kollegen in die Kantine zu gehen, hat irgendwann ein Informationsdefizit - nicht nur beim Büroklatsch. Aber auch Seminare, Tagungen und Messen sind hinsichtlich des Networkings eine wahre Kontaktbörse. Unerlässlich um Kontakte zu knüpfen: Eine stilvolle Visitenkarte, die man seinem Gegenüber im Bedarfsfall überreichen kann.

Tipps zum erfolgreichen Netzwerken

Kontakte pflegen: Ein tragfähiges Netzwerk lebt davon, dass es aktiv ist. Konkret bedeutet das, dass man sich regelmäßig in Erinnerung rufen muss. Dazu gehört besonders der freundschaftliche Kontakt nach Feierabend und außerhalb der Arbeitszeit. So trifft man sich mit den Kollegen in der Bar oder man verabredet sich zum Sonntagsbrunch am Wochenende. Auch regelmäßige virtuelle Grußbotschaft und kleinere Geschenke zum Geburtstag verstärken das eigene Netzwerk.

Seien Sie sympahtisch: Nicht zu vernachlässigen ist beim Netzwerken die allgemeine Sympathie. Liegt man mit dem anvisierten „Kontakt“ partout nicht auf einer Wellenlänge, wird ehrliches und fruchtbares Netzwerken im Beruf schwer bis unmöglich. Denn Antipathie lässt sich selbst mit größter Disziplin nicht dauerhaft vertuschen. Die meisten Sympathiepunkte erntet man mit Ehrlichkeit, Respekt und Anstand. Und diese Eigenschaften kann man durchaus erlernen.

Ehrlichkeit und Anstand: Nicht nur beim Netzwerken währt Ehrlichkeit am längsten. Wahre Freundschaften mit einer echten emotionalen Bindung können nur entstehen, wenn beide Seiten ehrlich zueinander sind. Und wer sich beim Netzwerken wahre Freunde schafft, der hat die besten Voraussetzungen für wirklich gewinnbringende Kontakte.

Das gleiche gilt für den Anstand und Respekt, dem man anderen entgegenbringt. Rücksichtlosigkeit im Berufs- und Geschäftsleben schafft keine Freunde und bringt, wenn überhaupt, nur kurzzeitige Erfolge. Denn bemerkt der Netzwerkpartner, dass es einem beim Networking nur um den eigenen Vorteil geht, dann wird die Verbindung nicht von Dauer sein. Niemand fühlt sich gern ausgenutzt und hintergangen. Wer ehrlich und respektvoll mit seinem Gegenüber umgeht, vermeidet derartige Gefühle.

Zu viele Fragen vermeiden: Grundsätzlich ist es beim Netzwerken und dem ersten Kennenlernen äußert hilfreich, offene Fragen zu stellen, um ein Gespräch am Laufen zu halten. Zu viele Fragen können jedoch auch nerven und den Eindruck erwecken, dass man nur auf seinen Vorteil bedacht ist. Damit ein neuer Kontakt an einem interessiert ist, sollte man ebenfalls mit Informationen glänzen und Wissen vermitteln. Die beste Kommunikation ist ein reger Informationsaustausch, bei dem beide Seiten ein gutes Gefühl haben und wo der gegenseitige Nutzen offensichtlich ist.

Seinem Gegenüber ohne Gegenleistung helfen: Sehr wirkungsvoll ist es auch, dem anderen ungefragt Informationen zukommen zu lassen, von denen man weiß, dass sie für ihn interessant sind. Sei es eine spannende Neuveröffentlichung auf dem Buchmarkt oder eine Veranstaltung, die für den anderen in beruflicher oder privater Sicht reizvoll ist. Dabei ist es hilfreich, sich beim Kennenlernen Informationen über Hobbys und private Interessen direkt auf der Rückseite der jeweiligen Visitenkarten zu notieren oder gleich mittels PC eine Übersicht anzulegen, die man immer wieder aktualisiert. Geschieht all dies so freiwillig und freigiebig wie möglich, ist es nur eine Frage der Zeit, bis in den anderen Netzwerkpartner der Wunsch erwacht, sich für diese „Freundschaftsleistungen“ zu revanchieren. Oder, um auf das oben genannte Landwirtschaftsbeispiel zurückzukommen: Zeit zum Ernten.

Weiterhin in Vorleistung gehen: Keinesfalls sollte man sich einseitig ausnutzen lassen, aber es ist auch nicht sinnvoll, für jeden Gefallen sofort eine Gegenleistung zu erwarten. Vielleicht kann der Netzwerkpartner gerade nichts für einen tun und revanchiert sich zu einem späteren Zeitpunkt, vielleicht sogar erst Monate danach. Unklug wäre es also, gleich nach der ersten "Vorleistung" aufzugeben und den anderen zu meiden. Bleiben Sie am Ball und machen Sie sich als Kontakt weiterhin nützlich. Wenn nach einiger Zeit überhaupt keine Gegenleistung zu erwarten sind, können Sie Ihre Bemühungen immer noch herunterschrauben.

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Mehr zum Thema: Kommunikation aus der Kategorie Job & Karriere

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