Gesunder Schlaf: Tipps zum Matratzenkauf
So finden Sie die richtige Matratze für erholsame Nächte
Matratzendiscounter sprießen vor allem in den Großstädten wie Pilze aus dem Boden und demzufolge sollte es eigentlich kein großes Problem sein, sich eine neue Matratze zu kaufen. Tatsächlich steckt der Teufel hier jedoch im Detail, denn Matratze ist nicht gleich Matratze. Und nachdem man sich zu allererst entscheiden muss, ob die neue Matratze aus Kaltschaum, Federkern oder viskoelastischem Material bestehen soll, sind anschließend noch diffizilere Überlegungen zu treffen. Die Rede ist vom sogenannten Härtegrad, dem Raumgewicht und der Stauchhärte. Wer mit diesen Bezeichnungen nicht viel anfangen kann, neigt natürlich dazu, einfach den Versprechungen der Verkäufer zu vertrauen. Dennoch ist Detailwissen in Sachen Matratzenkauf nie verkehrt, denn immerhin geht es hier um einen treuen Begleiter, der bei guter Pflege 10 Jahre hält und im Idealfall einen gesunden Schlaf optimal unterstützt.
Härtegrad (HG) bei Matratzen
Der Härtegrad ist vielleicht noch die bekannteste aller Angaben, die Auskunft darüber gibt, ob man auf der angebotenen Matratze weich oder eher hart schläft. Wichtig ist allerdings: Die Härtegrade sind nicht genormt, weswegen sie nur als grobe Richtlinie betrachtet werden sollten. Angeboten werden meist drei Härtegrade (1-3). Wer lieber weich liegt, wählt Härtegrad 1 und alle, die eine feste Matratze bevorzugen, greifen zu Härtegrad 3. Auch das Körpergewicht spielt eine Rolle und während ein Leichtgewicht den Härtegrad 1 wählen kann, sollten sich alle, die 90 Kilogramm und mehr wiegen, eher für die Härtegrade 2 oder 3 entscheiden. Der Härtegrad ist allerdings nicht alleine ausschlaggebend dafür, wie hart oder weich die Matratze ist - das sogenannte Raumgewicht, die Stauchhärte und die Kernhöhe sind mindestens genauso wichtige Angaben seitens der Hersteller.
Matratzen und das Raumgewicht (RG)
Diese oft hinter dem Härtegrad verblassende Bezeichnung hat es in sich, denn sie gibt Auskunft darüber, ob die neuen Matratze die nötige Langlebigkeit mitbringt. Desweiteren informiert sie über die Formstabilität der Matratze.
- Als Faustregel gilt: Je höher das Raumgewicht, desto besser, denn umso länger hat man Freude an seiner neuen Matratze und umso besser behält sie ihre Form.
- Bis zu 80 Kilogramm Körpergewicht - Raumgewicht von bis zu 35kg/Kubikmeter
- Bis zu 110 Kilogramm Körpergewicht- Raumgewicht von 40 kg/Kubikmeter
Beim Matratzenkauf auch auf die Stauchhärte achten
Wer lieber auf einer festen, nicht so leicht nachgebenden Matratze schläft, sollte sich die Stauchhärte anschauen. Je höher dieser Wert ist, desto formstabiler verhält sich die Matratze. Mindestens 30 Kilopascal (kPa) sollten es bei einer Matratze für einen Erwachsenen, der bis zu 80 Kilogramm auf die Waage bringt, schon sein. Wer bis zu 110 Kilogramm wiegt, wählt eine Stauchhärte von 40 Kilopascal.
Kernhöhe bei Matratzen
Bei der Kernhöhe ist nicht die Rede von der Gesamthöhe der Matratze, sondern von dem im Inneren befindlichen Schaumstoffkern, der natürlich ebenfalls maßgeblich am Liegekomfort beteiligt ist. Ein solider Kern macht die Matratze nicht nur langlebig, sondern sorgt auch dafür, dass sie die Form bewahrt, ohne lästige Liegekuhlen zu bilden. Eine gute und empfehlenswerte Kernhöhe liegt bei etwa 16 cm.
Wichtig: Werden bei Matratzen (oft bei Superschnäppchen) keine Angaben zu diesen 4 Punkten gemacht, dann sollte man vorsichtig sein. Allgemeine Werbeaussagen wie "hohe Langlebigkeit" oder "gute Formstabilität" sind ohne genaue Werte wenig aussagekräftig. Allerdings gilt auch: Die Theorie ist wichtig, um eine grobe Richtung vorzugeben, das Probeliegen beim Matratzenkauf können aber selbst die besten Werte nicht ersetzen. In vielen Bettengeschäften hat man sogar die Möglichkeit, eine Matratze daheim zu testen. Dabei bleiben die Matratzen in der Plastefolie und können ein paar Tage zum Schlafen verwendet werden.
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