Beruf: Die ersten Tage im neuen Job

So meistern Sie die erste Zeit im neuen Arbeitsumfeld

Die Bewerbung war erfolgreich und nun steht der erste Arbeitstag an - da kann doch nicht mehr viel schief gehen, oder? Immerhin hat man es ja aus einem Heer von Bewerbern geschafft und kann jetzt endlich zeigen, was man wirklich drauf hat. Vorsicht! Ganz so einfach ist es leider nicht. Gerade zu Beginn kommt es weniger darauf an, im neuen Job durch geniale Ideen zu brillieren. Viel wichtiger ist es, sich jetzt harmonisch ins Team zu integrieren. Dass die fachlichen Qualifikationen gestimmt haben, steht außer Frage. Wie es jedoch mit den viel beschworenen „Soft Skills“ - den sozialen Kompetenzen - wie Teamfähigkeit, Konfliktmanagement, Belastbarkeit oder Durchsetzungsvermögen aussieht, muss nun besonders an den ersten Tagen im neuen Job unter Beweis gestellt werden.

Am Anfang beobachten statt vorpreschen

Zunächst gilt es, betriebsinterne Abläufe zu erfassen. Das gelingt am besten, indem man sich in die Rolle des Beobachters begibt. Wird das Miteinander durch ungeschriebene Gesetze geregelt, die befolgt werden sollten? Duzen sich die Kollegen oder bleiben sie beim förmlichen Sie? Herrscht ein bestimmter Dresscode, dem alle unbewusst oder bewusst folgen? Hier sollte man die individuellen Betriebssitten respektieren, selbst wenn man sich damit gerade in den ersten Tagen unwohl fühlt. Platz für individuelle Interpretationen ist erst dann, wenn man sich gut ins Team integriert hat und von den Kollegen akzeptiert wird.

Vorsicht vor der klassischsten aller Stolperfallen

Vor allzu großer Vertraulichkeit - übrigens nicht nur in den ersten Tagen - sei gewarnt. Wer aus Nervosität oder in dem Bestreben, die Kollegen für sich einzunehmen, private und intime Details ausplaudert, wirkt alles andere als souverän und professionell. Und noch schlimmer: Man macht sich selbst zur Zielscheibe von betriebsinternem Klatsch und Tratsch. Apropos Klatsch: Wen es danach gelüstet, der sollte sich auf die Berichterstattung der Regenbogenpresse beschränken und keinesfalls über Kollegen herziehen oder sich in betriebsinterne Tratschereien hineinziehen lassen. Das gilt vor allem dann, wenn man betriebliche Zusammenhänge noch nicht durchschaut hat und so möglicherweise über jemanden lästert, auf dessen Hilfe man später angewiesen ist.

Vornehme Zurückhaltung im neuen Job

Wie herzlich man in den Kreis der Kollegen aufgenommen wird, hängt oftmals damit zusammen, wie man sich selbst einführt. Tatsache ist: Aller Anfang ist schwer. Als Neuankömmling wird man nun einmal abwartend beäugt. Kein Wunder, schließlich mussten sich die Kollegen ihre Positionen mühsam erarbeiten und ein neuer Kollege bedeutet nicht nur Verstärkung fürs Team, sondern auch eine potenzielle Gefahr für die eigene Stellung. Wer sich lernwillig, kooperativ und umgänglich zeigt, sich zuerst einmal in den Dienst des Teams stellt und nicht als affektierter Selbstdarsteller durch die Bürogänge läuft, befindet sich auf der sicheren Seite. Für kleine Kurskorrekturen ist später immer noch Zeit.

An den ersten Tage im Job gilt: Schweigen ist Gold

Wer in die allgemeinen Arbeitsabläufe eingeführt wird, hält sich mit Verbesserungsvorschlägen vorerst zurück und das gilt auch oder gerade dann, wenn die Vorschläge berechtigt sind. Tatsächlich haben Außenstehende gegenüber den alteingesessenen Kollegen den Vorteil, dass sie noch nicht in Routine erstarrt sind und so buchstäblich frischen Wind in eingefahrene Situationen bringen können. Aber: Genau dieser Vorteil ist für die Kollegen eine Bedrohung. Womöglich suggeriert ein Verbesserungsvorschlag nicht nur, dass all das, was sich bislang bewährt hat, plötzlich nutzlos ist, sondern er stellt zugleich die Kompetenz der anderen Kollegen in Frage.

Weiterhin gilt vor allem für die ersten Tage:

Fragen, fragen, fragen - die meisten Kollegen zeigen sich gerne hilfsbereit, wenn man sie nett um Hilfe bittet. Auf Unverständnis stößt man hingegen, wenn man aus falsch verstandenem Stolz still vor sich hinarbeitet und so möglicherweise einen Fehler nach dem anderen macht. Ist man trotz aller Vorsicht in ein Fettnäpfchen getreten, spricht man das am besten offen an, entschuldigt sich dafür und verbucht es unter der Rubrik Lernerfahrungen. Nebenbei bemerkt: Ein kleiner Fehler tut der Sympathie im neuen Arbeitsumfeld weitaus weniger Abbruch als Ehrfurcht gebietende Perfektion. Denn die erweckt vor allem eins: Neid.

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Mehr zum Thema: Kommunikation aus der Kategorie Job & Karriere

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