Pflege von Wolle: Wollsachen richtig waschen und trocknen

So werden Kleidungsstücke aus Wolle richtig gepflegt

Frau mit Wollpullover Sinken die Temperaturen, hält kuschelige Strickware wunderbar warm und da ist es kein Wunder, dass die grob- oder feingestrickten Maschen in der kalten Jahreszeit zu den unverzichtbaren Basics gehören. So komfortabel die Lieblingsstrickpullover und Kuscheljacken auch zu tragen sind, so problematisch zeigen sich die Kleidungsstücke aus reiner Wolle beim Waschen. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt, damit das geliebte Strickteil nicht Form und Schönheit einbüßt. Aber auch beim Trocknen von Wollsachen müssen einige Dinge beachten werden, wenn man lange Freude an Pullovern und Co. haben möchte. Doch wie werden die edlen Stücke am besten gepflegt?

Das A und O bei der Pflege von Wolle ist ein sanftes Waschmittel

Auch wenn es die Werbung suggeriert, ist es nicht damit getan, ein geeignetes Waschmittel zu wählen. Dennoch ist das schon mal der erste und zudem ein wichtiger Schritt bei der Wäsche. Der Grund liegt im Aufbau der Wollfasern. Wie das menschliche Haar sind sie von einer Schuppenschicht umschlossen und wird diese empfindliche Schicht zu unsanft und grob behandelt, nimmt sie Schaden. Die empfindlichen Fasern der Wolle verfilzen und verlieren ihre Geschmeidigkeit - so wie die vernachlässigte Haarpracht. Der ungünstige pH-Wert und die Enzyme herkömmlicher Waschmittel schädigen die Eiweißmoleküle der sensiblen Wollfasern und sorgen außerdem dafür, dass die Wolle in nassem Zustand unnötig stark aufquillt. Besser ist es also, auf spezielle Fein- oder Wollwaschmittel zurückgreifen, die auf die Bedürfnisse der Wolle abgestimmt sind. Es ist übrigens nicht nötig, zusätzlich einen Weichspüler zu verwenden.

Hand- oder Maschinenwäsche bei Wollsachen?

Verbreitet ist die Idee, empfindliche Wollstücke lieber per Hand zu waschen, da die Prozedur sanfter erscheint als die grobe Maschinenwäsche. Wer die Kleidungsstücken mit Samthandschuhen anfasst, erweist ihnen jedoch oftmals einen Bärendienst. Bei der vermeintlich schonenden Handwäsche wird bisweilen so heftig gerieben, gewalkt und geknittert, wie es ein maschinelles Wollwaschprogramm niemals machen würde. Dahinter steckt kein böser Wille, sondern einfach die Fehleinschätzung dessen, welche mechanischen Reize die Wolle unbeschadet toleriert. Auch die Wassertemperatur für die Handwäsche wird schnell zu heiß angesetzt. Ist das Wasser für die Haut noch angenehm warm, ist es für den Wollpullover unter Umständen schon zu heiß - optimal ist eine Waschtemperatur von maximal 30 Grad. Wer also über eine Waschmaschine mit einem Woll- oder Feinwaschprogramm verfügt, kann guten Gewissens darauf zurückgreifen, insofern der Pflegehinweis der jeweiligen Kleidungsstücke nicht explizit davon abrät. Besonders edle Wollkreationen werden sicherheitshalber vor dem Maschinenwaschgang in einen Kopfkissenbezog gesteckt.

Wichtig: Ein gutes Wollwaschprogramm arbeitet niemals mit einem oder mehreren Schleudergängen - stattdessen wird das Wasser ohne Schleudertouren abgepumpt. Lässt sich das Schleudern in der Waschmaschine nicht vermeiden, besser die niedrigste Stufe einstellen.

So bleibt Wolle in Form - Kleidung aus Wolle richtig trocknen

Was auch immer geschieht, ein klatschnasses Stück aus reiner Wolle gehört niemals in hängender Form auf die Wäscheleine - anderenfalls kann es hinterher mit einem Kartoffelsack konkurrieren. Feuchte Wollsachen verlangen eine Schonbehandlung beim Trocknen. Also zuerst die noch feuchte, frisch gewaschene Strickware aus der Maschine nehmen, dann sehr sanft ausdrücken und anschließend auf ein großes Frotteehandtuch legen und vorsichtig darin einrollen. Hierbei sollte man immer wieder sanft auf das Handtuch drücken, um die Feuchtigkeit gewissermaßen aus dem Kleidungsstück zu pressen. Nach dieser Prozedur wird die Strickware zum Trocknen in liegendem Zustand auf einem trockenen Frotteehandtuch ausgebreitet. Alternativ kann man Wollsachen auch einfach nur liegend trocknen.

Bleibt noch die Frage, ob man Wollsachen im Trockner trocknen darf. Grundsätzlich ist es keine gute Idee, die empfindlichen Fasern derartiger Hitze auszusetzen. Wenn es das Etikett beziehungsweise die Wollmischung des jeweiligen Kleidungstücks zulässt, kann man die Wolle bei niedriger Temperatur in den Trockner geben. Empfehlenswert ist solch eine Behandlung dennoch nicht und sollte eine Notlösung bleiben. Übrigens: Ältere Trockner bieten derartige Einstellungen meist gar nicht an.

Unterschiede in der Zusammensetzung bei Wollkleidung

Echte Wolle ist ein Schmuckstück - aber eben leider auch äußerst empfindlich. Wer es unproblematischer mag, sollte darauf achten, dass die Strickware eine synthetische Beimischung enthält. Wissen sollte man allerdings, dass ein hoher Prozentsatz an synthetischen Fasern wie Polyacryl oder Polyamid dazu führt, dass kalte Luft gewissermaßen durch die Maschen zieht und der Wollpullover nicht mehr so gut wärmt wie einer aus reiner Wolle. Kleiner Trost: Genau diese synthetische Beimischung macht das Kleidungsstück eben pflegeleichter und oftmals auch preisgünstiger. Angora, Merino oder Alpaka lassen die Herzen der Wollfans zwar höher schlagen, allerdings sind sie ebenso wenig zum Schnäppchenpreis zu haben wie edle Kaschmirwolle, die zu den teuersten Garnen am Markt gehört und - sobald sie echt ist - in reiner und unverarbeiteter Form schon mal mit 200 Euro je Kilogramm zu Buche schlägt. Alternativen zu Wollsachen sind, neben den synthetischen Gemischen, andere wärmende Winterstoffe wie Mikrofasern, Soft Shell oder der kuschelige Fleecestoff. Sie halten ebenfalls schön warm, sind aber - was die Pflege und Wäsche angeht - wesentlich anspruchsloser als echte Wolle.

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