Anwendung, Wirkung und Heilkraft der Ringelblume
Ringelblume (Calendula officinalis) - Balsam für verwundete Haut
Die Ringelblume wurde bereits in heilkundlichen Aufzeichnungen aus dem 16. Jahrhundert erwähnt und von Hildegard von Bingen oder Sebastian Kneipp hoch geschätzt. Seither büßte diese Heilpflanze nichts von ihrer Beliebtheit ein. Ringelblumen sind mit ihren goldgelben Blüten nicht nur ein wunderbarer Farbtupfer für jeden Garten, ihre Wirkstoffe, die sowohl die innerliche wie auch die äußerliche Anwendung ermöglichen, lassen auch das Herz eines jeden naturheilkundlich Interessierten höher schlagen. Wie man die Ringelblume für seine Gesundheit einsetzt und welche Wirkung diese Pflanze vor allem auf die Haut hat, lesen Sie hier.
Mythen und Geschichten rund um die Ringelblume
Die Ringelblume hat zahlreiche Namen. Wenn von Marygold, Goldblume, Goldrose, Ringelrose, Sonnenwendblume, Sonnenbraut oder der Totenblume die Rede ist, dann ist damit die Ringelblume gemeint. In der Volksheilkunde wird die Calendula seit langem geschätzt und ihr Einsatzgebiet ist umfangreich. Hauptsächlich findet sie als Medizin für alle Arten von Hauterkrankungen Anwendung. Früher setzte man die Calendula auch prophetisch ein und sie sollte sie den Wetterfrosch ersetzen können. Denn, so sagte man, öffnet sich die Blume, die ihre Blüte nachts schließt, nicht bis zum Morgen um acht Uhr, so wird es regnen.
Die Ringelblume sollte sogar treulose Ehemänner entlarven. Frauen mussten dann besonders raffiniert vorgehen, um die Treue ihrer von der Reise heimkehrenden Liebsten zu testen. Sie pflanzten eine Ringelblume in die Erde, die der Liebste zuvor mit dem Fuß berührt hatte. Gedieh die Pflanze, gab die Treue des Liebsten keinen Anlass zum Zweifel.
Zugeschriebene Heilwirkung
Für die medizinische Verwendung sind hauptsächlich die Blüten der Ringelblume interessant. Sie enthalten unter anderem ätherische Öle, Flavonoide, Salicylsäure, Bitter- und Schleimstoffe sowie eine Komposition verschiedener weiterer Inhaltsstoffe, die dazu führen, dass der Calendula die folgenden Heilwirkungen zugeschrieben werden:
- Äußerlich angewandt: abschwellend und adstringierend, antibakteriell, antimykotisch, antiseptisch, entzündungshemmend, fungizid, geweberegenerierend, wundheilend
- Innerlich angewandt: antitumoral, blutfettsenkend, blutreinigend, entschlackend, entzündungshemmend, immunstärkend, krampflösend, schweißtreibend, zyklusregulierend
Anwendung und Wirkungsweise der Ringelblume
In der Homöopathie kommt die Ringelblume innerlich sowie äußerlich zum Einsatz, allerdings ist sie hauptsächlich bei Hautproblemen von großem Wert. In der Praxis werden Ringelblumenanwendungen erfolgreich bei der Behandlung infizierter Wunden eingesetzt. Geschwüre, wundgelegene Stellen, Narben sowie frische oder alte und schlecht heilende Wunden sprechen gut auf die Calendula an. Bei entzündeten Venen und Krampfadern kann die Ringelblume ebenfalls Linderung verschaffen, indem sie das Schweregefühl mildert und adstringierend wirkt
Auch in der Frauenheilkunde ist die Ringelblume eine feste Größe. Ihre leicht östrogenartige Wirkung kann einen aus dem Gleichgewicht geratenen Zyklus normalisieren. Zudem lassen sich Vaginalentzündungen und eine trockene Scheidenhaut mit verdünnter Ringelblumenessenz kurieren. Neben der heilenden Wirkung ist die Calendula hierbei auch durch ihre antimykotische und antibakterielle Wirkung von prophylaktischem Wert.
Die getrockneten Blüten der Heilpflanze eigenen sich hervorragend für einen einfachen Teeaufguss oder für ganz normale Sitzbäder. Frische Blütenblätter lindern den durch Insektenstiche hervorgerufenen Schmerz, wenn sie leicht zerrieben auf die Einstichstelle gegeben werden. Die gleiche Wirkung sollen sie auch bei schmerzendem Zahnfleisch erfüllen. Wer die Blüten mit kochend heißem Wasser übergießt, erhält ein Dampfbad, welches zugleich die Schleimhäute stärkt. Und das Ringelblumenkochwasser ins Badewasser gegeben, ist ein Badezusatz, der für seine schmerzlindernde Wirkung geschätzt wird.
Die Ringelblume in der Küche
Unabhängig von der Heilwirkung können die Blütenblätter der Ringelblume auch kulinarisch einsetzt werden und zwar dann, wenn beispielsweise Kuchen oder Reis eine besonders appetitliche und intensive Färbung erhalten sollen. Schon im alten Rom wurde die Ringelblume als Safranersatz verwendet. Und noch Jahrhunderte später verliehen die Blätter, die in der Brühe mitgegart wurden, der fertigen Speise eine satte Farbe.
Die Heilkraft der Ringelblume in Medikamenten und Arzneien
Die vielseitige Ringelblume findet in zahlreichen Medikamenten Verwendung, so unter anderem in hautpflegenden Ölen oder Wundsalben. Ebenfalls ein fester Bestandteil vieler Hausapotheken ist die Ringelblumenessenz, welche wundreinigend und infektionsverhütend wirkt. Wer homöopathische Medikamente bevorzugt, findet die Ringelblume auch zur innerlichen Anwendung in Urtinkturen und Globuli.
Anbau und Ernte
Ringelblumen stellen keine besonderen Anforderungen an den Untergrund und lieben es sonnig oder halbschattig - je mehr Sonne sie abbekommen, desto intensiver duften sie. Wer den Ringelblumen pflanzliche Gesellschaft zuteilwerden lassen möchte, kann auf Kamille, Bohnen, Kartoffeln oder Artischocken setzen. Gerade die Kamille animiert alle umliegenden Pflanzen zu einem besonders gesunden Wuchs. Die beste Erntezeit ist der Frühsommer. Die Ringelblumenblüten werden, sobald sich die Blütenkopf öffnet, geerntet und dann getrocknet.
Gefahrenhinweise
Wer die Ringelblume während der Schwangerschaft anwenden möchte, sollte vorher den Arzt befragen. Vorsicht ist ebenfalls geboten bei einer Unverträglichkeit beziehungsweise Allergie gegen Korbblütler.
Bei der Behandlung infizierter Wunden ist es ratsam, auf die fertige Ringelblumenessenz oder Salbe zurückzugreifen. Die nicht sachgerechte Verwendung selbst angerührter, eventuell verunreinigter Salben und Essenzen kann hierbei mehr schaden als nutzen.
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