Den Kleiderschrank mit System aufräumen

Anleitung für mehr Ordnung im Kleiderschrank

Nahezu jeder gute Styling-Ratgeber widmet dem Thema "Kleiderschrank aufräumen" mindestens ein Kapitel und wer diese Aufgabe alleine als schier unlösbar empfindet, kann sie mithilfe von dienstbaren Mode-Experten, die sogar ins Haus kommen, lösen. Dabei ist es aber gar nicht so schwer, den Kleiderschrank ohne fremde Hilfe systematisch aufzuräumen und eine neue Ordnung zu schaffen, die sogar ein bisschen länger als ein paar Tage anhält. Das wichtigste ist zunächst ein System, mit dem Sie zunächst Ordnung im Kleiderschrank schaffen und später auch halten können.

Schritt 1 - alles muss raus

Wer beim Aufräumen des Kleiderschranks möglichst wenig Staub aufwirbeln will, kommt nicht weit. Denn es geht nur selten darum, die einzelnen Shirts ein bisschen ordentlicher aufeinanderzustapeln. Konkret heißt das: Rigoros alles ausräumen und alles stapelweise so lagern, dass die einzelnen Stücke gesichtet werden können. Und genau dieser Moment, in dem wirklich alle Kleidungsstücke auf dem Fußboden liegen oder das Bett unter sich begraben, ist so furchteinflößend, dass diese Aufgabe immer wieder gern aufgeschoben wird. Kleiner Lichtblick: Nicht selten kommt es hierbei zum freudigen Wiedersehen mit den Kleidungsstücken, die sich vor langer Zeit aus dem Bewusstsein verabschiedet haben, weil sie sich gleichsam in der hintersten Schrankecke versteckten. Zugleich ist dieser Schritt übrigens der ideale Zeitpunkt, um eine Bekleidungsbilanz zu ziehen. Und wer intuitiv immer zu einer Art von Hosen, Blusen oder Sweatshirts greift, wird möglicherweise ernüchtert feststellen, wie viele dieser ähnlich aussehenden Kleidungsstücke sich mittlerweile im Bestand befinden und das bei der nächsten Shoppingtour berücksichtigen.

Schritt 2 - Spreu vom Weizen trennen

Behalten oder aussortieren? Genau das ist die Frage, die das Aufräumen so schwierig und zeitaufwendig macht. Ziel ist es, eine funktionierende Alltagsgarderobe zusammenzustellen und den Kleiderschrank von all den Schrankleichen und Erinnerungsstücken zu befreien. Vor allem die untragbaren oder nicht mehr getragenen Kleidungsstücke sind tückisch, weil sie suggerieren, dass sich im proppevollen Schrank schon irgendwas zum Anziehen finden wird. Tatsächlich ist der Schrank zwar randvoll, aber leider mit Stücken, aus denen man herausgewachsen ist, die nur aufgrund der Erinnerung aufbewahrt werden oder die so schadhaft sind, dass sie erst ausgebessert werden müssen. Hier beginnt auch der schwierige Teil der Arbeit. Nachfolgend ein paar Entscheidungshilfen, um Schrankleichen zu entlarven:

  • Liebe ich dieses Kleidungsstück oder handelt es sich um eine abgelegte Liebe, von der ich mich aus sentimentalen Gründen nicht trennen kann?
  • Passt das Stück jetzt? Oder muss ich erst abnehmen/wachsen/schrumpfen?
  • Könnte und möchte ich das Kleidungsstück sofort ausführen? Oder machen fehlende Knöpfe, hakende Reißverschlüsse und hängende Säume Ausbesserungsarbeiten nötig?

Schritt 3 - alles anprobieren

In diesem Schritt werden ausnahmslos alle für gut befundenen Kleidungsstücke anprobiert. Nur so zeigt sich, ob die in er Erinnerung perfekt sitzenden Teile den Ansprüchen noch immer gerecht werden. Geschmäcker ändern sich, Lebenssituationen ändern sich und zu guter Letzt ist es auch nicht erstrebenswert, seine Garderobe ein Leben lang beizubehalten. Es ist also gut möglich, dass der Stapel mit den auszurangierenden Stücken jetzt noch ein bisschen wächst.

Schritt 4 - weggeben, ausbessern, behalten

Jetzt ist die Zeit gekommen, um sich von den aussortierten Kleidungsstücken zu verabschieden - also weg damit. Wer mag, gibt sie in die Altkleidersammlung und verbringt damit noch eine gute Tat oder man verkauft sie auf dem Flohmarkt. Auch eine Tauschrunde im Freundeskreis bietet sich nach dem Ausmisten des Kleiderschranks an. Ist man unsicher und kann man sich nicht von den Stücken trennen, dann lagert man sie ein Jahr außer Sichtweite. Alles, was man in dieser Zeit nicht vermisst, fliegt dann endgültig raus. Den schadhaften Stücken geht es jetzt ebenfalls an den Kragen, beziehungsweise an die anzunähenden Knöpfe und hängenden Säume. Egal, ob die Sachen selbst ausgebessert werden können oder in des Schneiders Obhut gehören - sie landen erst dann wieder im Schrank, wenn alle Mängel beseitigt sind und die Stücke sofort getragen werden könnten. Am Ende bleiben im Idealfall nur noch die einzusortierenden Stücke für den leeren Kleiderschrank übrig.

Schritt 5 - das Einräumen mit System

Es gibt verschiedene Ordnungssysteme und jeder muss selbst für sich herausfinden, welche Methode praktikabel ist. Die Kleidung lässt sich u.a. auf diese Arten einsortieren:

  • Nach Farbfamilien, also warme Töne, kalte Töne, farblos wie schwarz, weiß oder grau.
  • Nach Kleidungsstücken, also Shirt zu Shirt und Jeans zu Jeans.
  • Nach kompletten Outfit-Kombinationen, bestehend aus Ober- und Unterteil sowie allem, was dazugehört.

Kleiner Tipp: Der nach Outfits geordnete Kleiderschrank ist perfekt für alle, die morgens einfach in den Schrank greifen wollen, ohne sich den Kopf über geeignete Kombinationen zu zerbrechen. Wer nach Farbfamilien oder Kleidungsstücken sortiert, hat idealerweise im Kopf, was sich womit kombinieren lässt. Anderenfalls ist es hilfreich, die Sachen für den nächsten Tag bereits am Vorabend herauszulegen, denn das spart Zeit und Nerven.

Gut zu wissen: Je öfter der Kleiderschrank einer Bestandsaufnahme unterzogen wird, desto leichter fällt natürlich auch das Aufräumen. Beim ersten Mal gleicht der Akt des Aufräumens noch einer Herkulesaufgabe, von der man sich hinterher tagelang erholen muss. Irgendwann ist jedoch der Zeitpunkt erreicht, an dem die Sachen tatsächlich nur noch kurz und schmerzlos ordentlich aufeinandergestapelt werden müssen. Und wer unliebsame Stücke regelmäßig und gnadenlos aus dem Kleiderschrank aussortiert und hängende Knöpfe gleich annäht, muss nur noch ab und zu eine den Jahreszeiten entsprechende Ordnung in den Kleiderschrank bringen.

Extratipp: Profis wissen übrigens, wie sie das Chaos im Schrank nicht überhand nehmen lassen und sorgen von Anfang an für Ordnung. Für jedes Kleidungsstück, das neu gekauft wird, fliegen ein bis zwei alte Stücke aus dem Schrank. Auf diese Weise erspart man sich auch das jährliche Aufräumen des Kleiderschranks.

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